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Kalkuliertes Risiko

05.09.2021

Als ich am 16. Mai 2017 meinen Job als Verkäufer kündigte, war das Risiko überschaubar. Ich wusste, dass ich selbstständig werden möchte und falls ich „scheitere“, würde ich sicher wieder einen Job im Verkauf finden. Auch finanziell wäre der Schaden überschaubar gewesen. Also, was hatte ich schon groß zu verlieren?

 

 

Mein letzter Arbeitstag

Als mein letzter Arbeitstag am 30. Juni 2017 zu Ende ging, stieg ich am Abend ins Auto und fuhr mit einer überkommenden Übelkeit nach Hause. Einige Fragen stiegen mir zu Kopf … Was habe ich nur getan? Warum habe ich gekündigt? Wie kann man nur so etwas machen?

 

Rückblickend betrachtet hatte ich großes Glück, dass ich die Fragen sehr schnell ablegte und einfach nachdachte, welche spannenden Ereignisse mich zukünftig erwarten. Ich habe mich nicht von meiner damaligen Angst lähmen lassen. 

 

Meine Listen blieben lang …

Ich war bis vor meiner Selbstständigkeit ein Meister der Listen. Ich wusste genau, was ich alles haben wollte und was ich noch Erleben möchte. Doch es verstrich jeder Tag ins Unbekannte. Ich vergeudete meine Zeit mit zum Teil sinnbefreiten Unternehmungen. Ich sah Netflix, konsumierte Trash-TV, war am Abend oft mit Bekannten unterwegs und missachtete meinen Körper. Der Grund dafür war einfach: Meine Listen waren so lang, dass ich gar nicht erst anfangen wollte. 

 

Die Listen wurden kürzer, als ich mit meiner Selbstständigkeit begann. Wenn aus einem „ich möchte“, ein „ich muss“ wird, ist alles möglich. Ich wollte nicht mehr, dass jeder Tag einfach nur verstreicht und ich meine Ziele nicht erreiche. 

 

Deshalb lautet mein Ratschlag an Dich, wage Dich Dinge, die Dich dazu bewegen, alles zu geben und die Zeit in vollen Zügen zu nutzen. Schließlich wissen wir alle nicht, wie lange es uns gibt und das schönste ist doch, wenn wir alle am Ende unserer Tage Geschichten erzählen können, die nicht von traurigen Konjunktiven wie „einmal hätte ich fast … „ begleitet werden. 

Rober Pacher