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Die traurige Wahrheit hinter meinem Ziel

19.09.2021

Einer der erste Blogartikel auf dieser Seite war, wie ich 133 Bücher in einem Jahr las. Allerdings behielt ich mir damals eine wichtige Information vor. Nun ist es allerdings an der Zeit, sie mit Dir zu teilen. 

 

 

Jahresziel: 25 Bücher

Das Jahresziel im Jahr 2019 belief sich auf 25 Bücher. Dieses Ziel erreichte ich recht schnell und während dieser Zeit lernte ich eine besondere Person kenne, die ich in diesem Blog Tana nenne. Als ich das 25. Buch las, sagte sie zu mir, dass sie beeindruckt von meiner Leistung sei, aber 100 wären schon wirklich beeindruckend. Mit diesem Satz fasste ich ein neues Ziel für mich. 

 

Was bleibt, sind wir

Tana’s Lieblingsbuch hieß >>Was bleibt, sind wir<<. Dieses bestellte ich mir im April, denn wenn es ihr Lieblingsbuch ist, möchte ich natürlich mehr erfahren und das, obwohl ich nie Romane lese. Traurigerweise war es im Mai 2019 zwischen uns vorbei. Mein neues Ziel mit 100 Büchern verfolgte ich allerdings nach wie vor.

 

Als „Rache“ entschloss ich mich dazu, als 100. Buch ihr Lieblingsbuch zu lesen. Natürlich eine blöde Idee, da sie niemals mitbekommen wird, dass ich 100 Bücher las, dass das 100. Buch, ihr Lieblingsbuch war und es sie womöglich nicht einmal interessiert. Na ja, rückblickend betrachtet war es eine kindische Reaktion von mir …

 

Das 100. Buch

Als ich schließlich das 99. Buch las und zum 100. griff, kehrte ich nochmals kurz in mich und reflektierte über die vergangenen Monate. Was habe ich alles gelernt, warum las ich so viel, wie toll muss das Gefühl sein, wenn ich das 100. Buch fertig habe und das ist ausgerechnet ihr Lieblingsbuch.

 

Ich war voller Energie und fing an, den Liebesroman zu lesen. Nach wenigen Seiten verstand ich, warum das ihr Lieblingsbuch war. Mich fesselte die Geschichte, die am 11. September 2009 in New York beginnt. Ich konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen und las am ersten Tag bereits die ersten 120 Seiten.

 

Mich berührte es sehr, wie die Liebesgeschichte aufgebaut ist. Eine Frau und ein Mann, die sich nie vergaßen, aber trotzdem getrennte Wege gingen, da es einfach nicht mehr zwischen ihnen passte. Sie hatten immer wieder Kontakt und trafen sich. Ich möchte nun nicht zu viel ppoilern, allerdings war das Ende sehr traurig und bewegte mich zutiefst!

 

Innerhalb von 2 Tagen las ich das Buch fertig. Aber wo war die Energie? Wo war die gute Stimmung? Wo war die Rache? Wo war die Freude? Nichts davon war vorhanden. Ganz im Gegenteil. Ich saß in der Küche und mich überkam eine Art der Trauer.

 

Ich fragte mich: War es das wirklich wert? Ich opferte sehr viel auf für dieses Ziel und setzte alles daran, dieses Ziel zu erreichen, nur um an einer Person „Rache“ zu nehmen, mit der ich nicht einmal mehr in Kontakt stehe … (Natürlich las ich nicht nur aufgrund der Rache 100 Bücher)

 

Am nächsten Tag nahm ich zum ersten Mal in diesem Jahr kein Buch mehr in die Hand. Zu tief war der Gedanke, was das ganze eigentlich werden sollte. Ich mochte Tana einfach sehr gerne und wollte ihren Respekt. Aber war der Respekt eigentlich je verloren? Nein, der Respekt war immer da. Wir lebten uns einfach auseinander. 

 

Nach diesem Tag sah ich auf den Kalender und steigerte das Ziel auf 133 Bücher, aber diesmal aus eigenem Antrieb. Als ich mit dem 101. Buch anfing, war es, als ob eine Last von mir abfiel. Der ganze Druck, den ich mir selbst auferlegt hatte, war einfach weg. Ich genoss es wieder in vollen Zügen ein Buch zu lesen, da es kein Kampf mehr gegen mich war und der Wille, dieses Ziel zu erreichen. Egal was Du nun über mich und mein Ziel denkst, rückblickend betrachtet, hat mir das Jahr mehr gebracht, als ich mir jemals vorstellen hätte können, und vielleicht trat Tana genau dafür in mein Leben :-). Vielleicht war sie einfach dafür da, mich zu Dingen zu motivieren, die vorher unerreichbar erschienen. 

 

PS: Sie ist der Namensgeber von „little talks“. Aber das ist eine andere Geschichte ;-)

Rober Pacher