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Die beste Gegenwart ist jetzt!

30.10.2022

Corona, Energiekrise, Krieg, steigende Preisen, Inflation, Insolvenzen und dann sagt noch jemand, dass die beste Gegenwart jetzt ist. Ja, das ist meine Meinung, denn wann sollte sonst die beste Gegenwart sein? Im Endeffekt muss man immer das Beste aus seinen Möglichkeiten machen. 

 

 

Werden wir später für die Energiekrise dankbar sein?

Anfang September telefonierte ich mit einem Freund, der Wohnungen und Häuser kauft, saniert und sie anschließend vermietet oder wieder verkauft. Wir sprachen über die Teuerungen, steigende Energiepreise und Lieferengpässe in der Baubranche. 

Das Gespräch ging ca. 20 Minuten, bis ich sagte: Ich bin kein Befürworter von Krieg, aber vielleicht werden wir Russland und Ukraine irgendwann dafür dankbar sein, denn wir können nicht noch länger 1,75 Weltkugeln pro Jahr verbrauchen. So kann es einfach nicht weitergehen!

 

Schmerz vermeiden oder Glück erfahren

Wir alle hätten schon früher die Möglichkeit gehabt, die Energiewende ernstzunehmen und diese entsprechend anzugehen. Das Problem ist nur, dass wir Menschen nur bei zwei Dingen motiviert sind: Schmerz vermeiden oder Glück erfahren. 

Meist handeln wir erst, wenn wir den Schmerz vermeiden möchten. Anstatt schon in weiser Voraussicht an unserem Glück zu arbeiten, warten wir so lange, bis wir etwas unternehmen müssen. Wir gehen lieben den etwas anstrengenderen Weg, mit Zukunftsangst und Mangelerscheinungen, anstatt während der Blütezeit unserer Wirtschaft in nachhaltige Energie zu investieren. 

 

Tipping-Point

Meiner Meinung nach wird es noch einige Zeit dauern, bis wir den Tipping-Point in Sachen nachhaltiger Energie erreicht haben. Ab diesem Zeitpunkt werden aber viele Dinge sehr schnell geschehen und vonstattengehen. 

Man denke nur an die Corona-Pandemie. Krisen sind immer ein Treiber, um aktuelle Missstände zu beheben. Der Grund dafür ist ganz einfach: Krisen sind immer Lehrmeister, da sie unangenehme Missstände aufdecken. 

Die Corona-Pandemie ließ die Digitalisierung voranschreiten. Das Arbeitsverhalten veränderte sich, digitale Meetings gehörten zur Normalität und Home-Office wurde als Teil der neuen Arbeitswelt angesehen. All das hätte vermutlich noch einige Jahre gedauert, bis ein Durchbruch in der Gesellschaft und bei den Unternehmen stattgefunden hätte. 

 

Klimawandel und ….

Der Klimawandel ist sicherlich die größte Herausforderung, der wir aktuell begegnen. Die Herausforderung wird allerdings größer, wenn man die Arbeitsmoral der nächsten Generationen genauer unter die Lupe nimmt. 

Meine Generation und alle Generationen, die nach mir kommen, sind zum großen Teil Erbschaftsgenerationen. Früher hieß es: Arbeite hart und Du kommst im Leben nach oben. Das ist heute nicht mehr so. Grundstücke, Häuser, Wohnungen, Lebensmittel, Entertainment, Auto, Versicherungen. All die Dinge wurden über die Jahre so teuer, dass die Zukunftsvision von den jungen Generationen abnimmt. 

Es ist nicht mehr gegeben, dass man mit harter Arbeit nach oben kommt, weshalb sollte man sich also anstrengen? Schlussendlich lebt man vorher im Hotel-Mama, die etwas später zur Bank-Mama wird. Man lebt von der Hand im Mund, da der Großteil später einmal erbt: Geld, Wohnung, Haus, Grundstück, Schmuck, etc. 

 

Quiet Quitting

Ich mache nur noch das, wofür ich bezahlte werde! Ja, die nächsten Generationen werden es vermutlich den Unternehmer:innen da draußen zeigen, wer das Sagen hat. Klingt banal, oder? Ist aber gar nicht so abwegig. 

Vermutlich hast Du Dir auch bei gewissen Tätigkeiten in Deinem Job gedacht, dass Du dafür gar nicht bezahlt wirst beziehungsweise angestellt worden bist. Trotzdem bist Du der Tätigkeit nachgekommen, die Dir von Deinen Vorgesetzten aufgetragen wurde. Doch wie sieht die Zukunft aus?

Eine Agentur stellt beispielsweise jemand für den Bereich Social Media Marketing ein. Der Person wird aufgetragen, einen Kaffee für einen Kunden zu machen. Schlagartig wird die aufgetragene Arbeit verneint, da diese Person nicht zum Kaffee machen angestellt ist, sondern für das Thema Social Media. Zukünftige Arbeitnehmer:innen machen also nur mehr das, wofür sie auch eingestellt wurden. 

 

Wo bleibt die Zukunftsvision?

Unsere Aufgabe besteht darin, eine Zukunftsvision zu schaffen! Wir ertrinken in der Pfütze, obwohl wir das Meer überqueren wollen, da wir einfach uns zu sehr mit aktuellen Problematiken auseinandersetzen, anstatt auch die Zukunft zu sehen. 

Wir alle dürfen nie vergessen, dass wir für Billionen von Menschen verantwortlich sind! Wir denken nur an die nächste Generation, aber auch diese Generation wird weitere Generationen auf die Welt bringen. 

Let’s create the future together!

Rober Pacher